Bügelfrei: Hemden ohne Falten auch ohne Schadstoffe?

Formaldehyd in „bügelfrei“ angepriesenen Hemden mit hohem Anteil an Cellulosefasern

Datum: 28.11.2023

Faltenfreie Hemden oder Blusen ohne Bügeln - so lautet vielfach ein verlockendes Versprechen. Haben diese einen hohen Anteil an Cellulosefasern, wie Baumwolle, Leinen oder Hanf, werden zur Oberflächenveredlung Formaldehydharze zugesetzt. Damit bleibt das Kleidungsstück glatt. Beim Tragen kann dann durch Körperwärme und Verdunstung jedoch Formaldehyd freigesetzt werden – ein Stoff, der als wahrscheinlich krebserzeugend gilt sowie allergische Hautreaktionen verursachen kann. Fast 6 % der Proben überschritten die festgelegte Konzentrationsgrenze. Es wird daher empfohlen, diese Kleidung vor dem ersten Tragen immer zu waschen.

Das Bild zeigt acht Hemden in den Farben Blau und Weiß, die auf einem Kleiderständer hängen. Quelle: Pixel-Shot / stock.adobe.com

Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplans 191 Hemden und Blusen auf ihren Formaldehydgehalt untersucht. Die Produkte zeichneten sich durch einen hohen Anteil an Cellulosefasern aus und wurden als „knitterarm“ oder „bügelfrei“ beworben. Seit dem 01. November 2020 dürfen diese Kleidungsstücke nicht in den Verkehr gebracht werden, wenn enthaltenes Formaldehyd die Konzentrationsgrenze von 75 mg/kg übersteigt.

In 44,5 % der untersuchten Hemden und Blusen, also fast der Hälfte, war Formaldehyd bestimmbar. Die Grenze von 75 mg/kg wurde bei fast 6 % der Proben überschritten.

Da Formaldehyd als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen eingestuft wird, empfiehlt Anne-Katrin Leukhardt, Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz, als vorbeugende Maßnahme, die Kleidungsstücke vor dem ersten Tragen immer zu waschen.

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Ausgabejahr 2023
Datum 28.11.2023

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