Hintergrundinformation: „Task Force“ sucht weiter intensiv nach der Ursache des Gastroenteritis-Ausbruchs

Vielfältige Laboruntersuchungen und komplexe Analysen der Lieferwege erforderlich

Datum: 03.10.2012

Trotz intensiver Ermittlungen der Behörden der Länder und des Bundes steht die Ursache für den Ausbruch von akuter Gastroenteritis in Ostdeutschland noch nicht fest. Die bisher aus den Lebensmittellaboren vorliegenden Ergebnisse und die Analysen der Lieferwege lassen noch keinen Rückschluss auf einen Erreger oder ein einzelnes, kontaminiertes Lebensmittel zu. Die eigens eingerichtete Ermittlungs- und Koordinierungseinheit setzt auch am Mittwoch ihre Arbeit fort.

Die Recherchen der zuständigen Lebensmittel- und Gesundheitsbehörden, die von einer „Task Force“ unter Federführung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) koordiniert werden, sind sehr vielschichtig und gestalten sich dadurch zeitaufwändig. Die bisherigen labortechnischen Untersuchungen von Lebensmitteln und Zutaten, die als Ursache des Krankheitsausbruchs vermutet werden, verliefen negativ. Von humanmedizinischer Seite bleibt es bei der Empfehlung, dass bei Lebensmittelanalysen der Fokus auf Giftstoffe bildende Bakterien, deren Giftstoffe und auf Noroviren gerichtet werden soll. Daher sind mehrfache Analysen der Proben auf verschiedene Erreger mit zum Teil sehr speziellen Untersuchungsmethoden erforderlich. Bestimmte Laboranalysen benötigen wegen ihrer Komplexität oft mehrere Tage. Mit weiteren Ergebnissen wird bis Ende der Woche gerechnet. Zahlreiche Rückstellproben von an die betroffenen Einrichtungen gelieferten Lebensmitteln sind von den Landesbehörden sichergestellt worden.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der „Task Force“ zielt auf die Analyse der Waren- und Lieferströme. Ziel ist es, mit einer risikoorientierten Rückverfolgung herauszufinden, wo genau in der Kette eine Verunreinigung aufgetreten ist bzw. welches Lebensmittel oder welche Lebensmittelzutat für das Krankheitsgeschehen verantwortlich ist. Die hierzu eintreffenden Daten werden von der Ermittlungsgruppe ebenso kontinuierlich ausgewertet wie die Informationen aus den Befragungen in den Küchen und Ausgabestellen der betroffenen Betreuungseinrichtungen.

In der „Task Force“ werden die Informationen aus den Bereichen Lebensmittelepidemiologie, Warenstromanalyse und Laboruntersuchung zusammengeführt und die Koordinierungsarbeiten weiter vorangetrieben. Die bisherige Annahme, dass ein kontaminiertes Lebensmittel bzw. eine kontaminierte Charge einer Lebensmittel-Lieferung den Ausbruch ausgelöst hat, hat weiterhin Bestand. Der von Bund und Ländern eingesetzten „Task Force“ gehören neben Vertretern des Bundesamtes für Verbraucherschutz (BVL), des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Robert Koch-Instituts (RKI) Vertreter der zuständigen Länderbehörden von Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen an.

Die Catering-Firma, welche die betroffenen Einrichtungen über regionale Küchen mit Essen versorgt, hat in Zusammenarbeit mit den Landesbehörden eigene Maßnahmen ergriffen. Alle Lebensmittel, die in den Küchen und Einrichtungen in Ostdeutschland vor und während des Krankheitsausbruchs verwendet wurden, sind gesperrt und werden nicht mehr ausgeliefert.

Bis Dienstag waren laut Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 10.000 Fälle akuter Gastroenteritis in den fünf Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt gemeldet worden. Die Hinweise, dass der Ausbruch seinen Höhepunkt überschritten hat, haben sich nach Angaben des RKI verdichtet (Epidemiologischer Lagebericht vom 02.10.2012). Nach den Daten, die dem RKI übermittelt worden waren, ist die große Mehrzahl der Erkrankungen bereits am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche aufgetreten, so dass davon auszugehen ist, dass nahezu alle Patienten wieder genesen sind. Die Krankheitsverläufe waren in der Regel kurz und unkompliziert.

Ausgabejahr 2012
Datum 03.10.2012

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