Beobachtungswert (Acrylamidgehalt)

Der Beobachtungswert ermöglicht es, Veränderungen der Acrylamidgehalte oberhalb des maximalen Signalwerts von 1000 Mikrogramm je Kilogramm zu dokumentieren. Beispiel: Löslicher Kaffee ist relativ hoch mit Acrylamid belastet, so dass ein maximaler Signalwert von 1000 µg/kg festgelegt wurde. Der tatsächlich errechnete Signalwert hätte für das Jahr 2004 bei 2380 µg/kg gelegen und stellt dann, da er über dem maximalen Signalwert von 1000 µg/kg liegt, nur einen Beobachtungswert dar. Im Jahr 2005 sank der Beobachtungswert auf 1030 µg/kg. Der Signalwert bleibt auch in der Berechnung für 2005 bei 1000 µg/kg. Läge der errechnete Wert 2006 bei 900 µg/kg, so gäbe es keinen Beobachtungswert mehr. Der Signalwert sänke dann auf 900 µg/kg.

Es kommt auch vor, dass die Acrylamidgehalte in einer Warengruppe im Vergleich zum Vorjahr wieder ansteigen, so dass theoretisch auch der Signalwert angehoben werden müsste. Da das Minimierungskonzept aber vorsieht, dass einmal erreichte Signalwerte nicht wieder aufgegeben werden, spiegelt der Beobachtungswert in diesem Fall auch Misserfolge bei der Acrylamidminimierung wider. Beispiel: 2003 wurde ein Signalwert von 575 Mikrogramm je Kilogramm für feine Backwaren aus Mürbeteig erreicht. 2004 nahmen jedoch die Acrylamidgehalte in dieser Warengruppe im Vergleich zum Vorjahr wieder zu, so dass die Neuberechnung des Signalwerts eigentlich einen Signalwert von 760 Mikrogramm/Kilogramm ergeben hätte. Der Wert von 760 Mikrogramm stellt dann für 2004 den Beobachtungswert dar, der Signalwert bleibt im Beispielfall bei den im Vorjahr erreichten 575 µg/kg.