Antiparasitika bei Pferden und Nutztieren – Risiken für Menschen vermeiden

www.vet-uaw.de

Datum: 07.08.2024

Pferde und Nutztiere werden vor allem in den Sommermonaten häufig mit Pour-on Präparaten zur Prophylaxe und Bekämpfung von Endo- und Ektoparasiten behandelt. Hierbei handelt es sich um Lösungen oder Suspensionen zum Übergießen, die auf den Mähnen- und Rückenbereich aufgetragen werden. Die Anwendung dieser Tierarzneimittel kann zu gesundheitlichen Risiken für die anwendende Person führen, wenn die in der Packungsbeilage angegebenen Vorsichtsmaßnahmen nicht beachtet werden.

Viele Pour-on Präparate zeigen eine haut- und augenreizende Wirkung. Ein versehentlicher Kontakt mit dem Tierarzneimittel kann zu Irritationen und Schmerzen führen, die u.U. auch über längere Zeit anhalten können. Ein Kontakt mit Augen, Haut und Mund sollte deshalb unbedingt vermieden werden. Je nach Präparat wird das Tragen von Schutzhandschuhen, z. B. aus Latex, PVC oder Nitril, sowie ggf. zusätzlicher Schutzkleidung (langärmeliges Oberteil/lange Hose, Gummistiefel, wasserabweisende Schürze) empfohlen. Selbstverständlich sollte während der Behandlung zudem auf Essen, Trinken und Rauchen verzichtet werden.

Ein versehentlicher Kontakt mit dem Tierarzneimittel kann durch einen unachtsamen Umgang, wie beim Auftragen ohne Schutzhandschuhe, entstehen. Aber auch durch ein Schütteln des Tieres kann das aufgetragene Tierarzneimittel auf die Haut, Schleimhäute oder ins Auge der anwendenden Person gelangen. Diese Exposition sollte ebenfalls bestmöglich vermieden und empfindliche Bereiche wie die Augen besonders geschützt werden (z.B. durch rechtzeitiges Abschirmen oder Abwenden). Gelangt das Tierarzneimittel in den Mund oder die Augen sollten diese sofort mit viel Wasser gespült werden. Auch auf die Haut gelangtes Tierarzneimittel sollte mit Wasser und Seife abgewaschen und stark kontaminierte Kleidung gewechselt werden. Treten weitere Beschwerden wie Reizung, Rötung oder Unwohlsein auf, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen. Dabei ist wichtig die Packungsbeilage oder das Etikett des Tierarzneimittels vorzuzeigen.

Die versehentliche Exposition mit einem Pour-On Präparat kann nicht nur für den Menschen, sondern auch für Nicht-Zieltierarten gefährlich sein. Beispielsweise kann der Kontakt einer Hofkatze mit einem mit Permethrin-behandelten Pferd für die Katze schwerwiegende Folgen haben. Andere Wirkstoffe, wie Eprinomectin, sind für bestimmte Hunderassen schlecht verträglich. Das BVL empfiehlt, den Kontakt zu behandelten Tieren für Nicht-Zieltierarten zu begrenzen.

Beim Auftreten von Symptomen nach versehentlicher Exposition mit Tierarzneimitteln bitte dieses unerwünschte Ereignis (UE) an das BVL unter www.vet-uaw.de melden!

Ausgabejahr 2024
Datum 07.08.2024

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