Hohe Kompetenz der Abteilung 5 in unabhängigen Audits bestätigt

Erfolgreiche Umstellung des QM-Systems auf die neue Normversion (DIN EN ISO/IEC 17025:2018)

Datum: 19.08.2020

Die Benennung von Europäischen und nationalen Referenzlaboratorien ist nach Verordnung (EU) 2017/625 als unabdingbare Voraussetzung mit dem Betrieb eines akkreditierten Qualitätsmanagementsystems (QM-System) verknüpft. Die nationalen Referenzlaboratorien und das Europäische Referenzlabor im BVL, die in Abteilung 5 „Methodenstandardisierung, Referenzlaboratorien und Antibiotikaresistenz“ angesiedelt sind, betreiben ein solches QM-System, das sich auf Akkreditierungen nach ISO 17025 und ISO 17043 sowie ebenso in Teilen auf die Zertifizierung nach ISO 9001 stützt. Darüber hinaus erfolgen regelmäßige Evaluierungen des QM-Systems durch das TC-Q (Technical Committee for Quality) von EURAMET, dem Zusammenschluss der Nationalen Metrologischen Institute und deren designierter Institute, zu denen auch das BVL gehört.

Die ISO 17025:2005 als wesentliche Grundlage der Laborakkreditierungen wurde bis 2017 komplett überarbeitet und in einer neuen Version (DIN EN ISO/IEC 17025:2018) freigeben. Alle nach ISO 17025 akkreditierten Labore müssen ihr QM-System bis zum Ende dieses Jahres komplett umgestellt und einer Re-Akkreditierung unterzogen haben. Im Zuge dieser Umstellung und der weiteren genannten QM-Erfordernisse fanden in Abteilung 5 eine Reihe von Audits statt, deren Ausgang sehr erfolgreich war.

Re-Akkreditierung nach ISO 17025 und Überwachung der Akkreditierung nach ISO 17043

Die Abteilung 5 des BVL ist bereits seit 1999 nach ISO 17025 (bzw. der Vorgängernorm) akkreditiert. Seit 2017 verfügt Abteilung 5 zusätzlich über eine Akkreditierung nach ISO 17043, die die Kompetenz für die Durchführung von Eignungsprüfungen bestätigt, deren Qualität absichert und die Basis für die internationale Akzeptanz derer Ergebnisse darstellt. Die Erfüllung der Anforderungen beider Normen muss in regelmäßigen Audits durch externe Begutachten-de, die im Auftrag der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) agieren, bestätigt werden.
Eine besondere Herausforderung für die nun erfolgte Re-Akkreditierung lag in der Umstellung des Qualitätsmanagementsystems (QMS) auf die Anforderungen der Norm DIN EN ISO/IEC 17025:2018. Diese erforderte eine komplette Überarbeitung und Neustrukturierung des Qualitätsmanagementhandbuchs sowie die Anpassung einer Vielzahl von Standardarbeitsanweisungen und Ablaufoptimierungen. Außerdem musste als eines der neuen Elemente ein System zum Umgang mit Risiken und Chancen implementiert werden. Diese Aufgaben wurden vom Qualitätszirkel, dem verantwortlichen Gremium des QM-Systems in Abteilung 5, übernommen und erfolgreich abgeschlossen. Dies bestätigte sich in den Begutachtungen durch die DAkkS, die an insgesamt neun geplanten Begutachtungstagen durch vier Begutachtende stattfand:

  • Systembegutachtung / Anforderungen an Eignungsprüfungsanbieter
  • Fachbegutachtung GVO / Durchführung von Eignungsprüfungen
  • Fachbegutachtung Mikrobiologie / Resistenzmonitoring tierpathogener Bakterien
  • Fachbegutachtung Rückstände von Tierarzneimitteln und Kontaminanten

Bei der Begutachtung wurden keine kritischen Abweichungen in Bezug zur ISO 17025 und zur ISO 17043 festgestellt. Einzelne erforderliche Korrekturmaßnahmen wurden innerhalb der vorgegeben Frist von zwei Monaten umgesetzt. Die vollständige Umsetzung der Korrekturmaßnahmen wurde durch die Begutachtenden bestätigt und die Akkreditierung empfohlen.
Alle Begutachtenden haben sich sowohl während der Begehungen, als auch in ihren Berichten sehr positiv über das in der Abteilung vorgefundene QM-System geäußert. Sie lobten insbesondere die hohe Kompetenz aller Mitarbeitenden sowie das fachliche Niveau der implementierten QM-Maßnahmen.
Die Audits erfolgten im Zeitraum zwischen Juni 2019 bis April 2020. Gründe für die relativ lange Zeitspanne lagen in Schwierigkeiten, Begutachtende mit geeignetem Kompetenzprofil zu finden, die auch terminlich eine Begutachtung einrichten konnten sowie zuletzt in der COVID19-Pandemie.

Zertifizierung nach ISO 9001

Das auf den ISO-Normen 17025 und 17043 basierende QM-System der Abteilung 5 wendet für nicht-laborspezifische Prozesse das ebenfalls im BVL etablierte Managementsystem nach ISO 9001 an. Beim Überwachungsaudit, das im Juni 2020 im BVL stattfand, wurden durch die DQS GmbH (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) diese Prozesse der Abteilung 5 begutachtet. Das Audit wurde wegen der COVID19-Pandemie als Fernaudit mit einer Videoschaltung zwischen den BVL-Standorten Braunschweig und Berlin durchgeführt. Großen Wert legte der Auditor auf den Umgang mit Chancen und Risiken. Hier konnte die Abteilung 5 mit ihrem 2019 eingeführten, abteilungsinternen Risikomanagement überzeugen.
Der Auditor hob im Abschlussgespräch die hohe Professionalität der Abteilung 5 hervor und äußerte sich sehr positiv über den zukunftsweisenden Blickwinkel. Zudem erkannte er die Verknüpfung zwischen dem nach ISO 9001 zertifiziertem und dem nach ISO 17025 bzw. ISO 17043 akkreditierten Bereich an.

„Peer Review“ durch die PTB

Abteilung 5 des BVL ist seit 2005 ein durch die Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), dem nationalen metrologischen Institut Deutschlands, benanntes designiertes Institut für die metrologische Rückführung auf das Einheitensystem SI im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelanalytik. Damit stellt das BVL im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung mit der PTB die Referenz für die Lebensmittel- und Futtermittellabore in Deutschland dar und sorgt für die Weitergabe der nationalen Normale. Die Rückführung der Untersuchungsergebnisse auf SI-Einheiten sichert die Vergleichbarkeit von Analysenbefunden und ist die Basis für die weltweite Anerkennung von Prüfberichten.
Im Juli 2020 erfolgte ein Audit (Peer Review) durch Vertreter der PTB in der Abteilung 5 des BVL. Dieses Audit wurde in Zusammenhang mit dem EURAMET Projekt der deutsch-schweizerischen-österreichischen Kooperation durchgeführt, das ein gegenseitiges Evaluierungssystem umfasst.
Das Audit diente der Überprüfung der Einhaltung der Aufgaben eines designierten Institutes und stellt eine Ergänzung zu Akkreditierungs- und Zertifizierungsaudits dar. Dabei wurde neben dem Einhalten der Norm ISO 17025 (wie es bereits durch die DAkkS erfolgte), insbesondere die fachliche Kompetenz hinsichtlich des Erfüllung der Vorgaben des CIPM (Comité International des Poids et Mesures) überprüft. Dies umfasste auch den Kompetenznachweis durch regelmäßige Teilnahme an weltweiten Vergleichsstudien (Schlüsselvergleiche).
Die Auditoren lobten die fachliche Expertise und technische Ausstattung der Abteilung 5 und bestätigten die kompetente Erfüllung der Aufgaben eines designierten Institutes. Im Fachgespräch wurden Möglichkeiten zur Intensivierung der Kooperation von PTB und BVL diskutiert. Das verstärkte Engagement des BVL im Kreis der metrologischen Institute durch die Organisation von Schlüsselvergleichen sowie die Bereitstellung der Rückführbarkeit von Analyseergebnissen auf SI-Einheiten im Rahmen von speziellen Laborvergleichsstudien für amtliche Kontrolllabore (wie bereits in einer Pilotstudie für Antibiotikarückstände erfolgt) wurden als Ziele genannt.

Ausgabejahr 2020
Datum 19.08.2020

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