Gentechnik und Saatgut - Ergebnisse der Überwachung durch die Bundesländer im Analysejahr 2017

Datum: 28.11.2017

Im Analysejahr 2017 (01.10.2016 – 30.09.2017) haben die amtlichen Untersuchungsstellen der Bundesländer nach Angaben der LAG (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik) insgesamt 886 Saatgut-Untersuchungen von 10 verschiedenen Kulturpflanzenarten durchgeführt. Mais und Raps (Winter- und Sommerraps) nahmen hierbei einen Anteil von 58 Prozent bzw. 31 Prozent ein (Abb. 1). Nachdem im Jahr 2016 erstmals Luzerne-Saatgut kontrolliert wurde, sind auch in diesem Jahr 29 Luzerne-Saatgutproben auf GVO-Anteile untersucht worden. Im Analysejahr 2017 gab es unter allen untersuchten Saatgutpartien nur einen Positivfund bei Soja. In einer sehr geringen Anzahl der untersuchten Sojasaatgutpartien wurden bereits in den Vorjahren 2012, 2014 und 2015 gentechnisch veränderte Anteile nachgewiesen, der Anteil nimmt jedoch bei steigender Anzahl der untersuchten Saatgutproben stetig ab (Abb. 2). Nachdem der Anteil GVO-positiver Proben bei Mais bereits in den Vorjahren kontinuierlich abgenommen hat (zuletzt 0,6 Prozent im Jahr 2016), wurden in diesem Jahr keine Maissaatgutproben mit GVO-Anteilen identifiziert. Beim Raps gab es auch im Jahr 2017, wie bereits in den Vorjahren, keine GVO-Positivfunde (Abb. 2).

Hintergrund

Die Saatgutüberwachung in Deutschland liegt in der Zuständigkeit der Bundesländer. Die Ergebnisse der amtlichen Untersuchungen von Saatgut werden regelmäßig von den Bundesländern im Internet unter www.lag-gentechnik.de/saatgut.html veröffentlicht.

Die Probenahmen und Analysen erfolgen in der Regel zeitlich so abgestimmt, dass im Fall eines GVO-Nachweises das betroffene Saatgut rechtzeitig eingezogen werden kann und es nicht zur Aussaat gelangt. Beprobt werden inländisch erzeugte Saatgutpartien und auf dem Markt befindliches Saatgut, sowie importiertes Saatgut. Mindestens 10 Prozent der in Deutschland zur Anerkennung vorgestellten Saatgutpartien sollen untersucht werden. Alle Analysen erfolgen mit standardisierten Methoden für die Probenahme und den Nachweis von GVO in Saatgut, die vom BVL in der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren nach §28b des Gentechnikgesetzes veröffentlicht werden.

In der EU gibt es aktuell nur Sorten einer einzigen zum Anbau zugelassenen Pflanzenlinie, den Maiszünsler-resistenten Mais MON810, für den jedoch in Deutschland seit 2009 ein nationales Anbauverbot gilt. Nach Inkrafttreten der Richtlinie (EU) 2015/412 vom 11. März 2015 hat Deutschland für MON810 und weitere aktuell zur Entscheidung über den Anbau in der EU anstehende gentechnisch veränderte Pflanzen die sogenannte „opt-out“ Möglichkeit genutzt. Demnach wird Deutschland, wie weitere EU-Mitgliedstaaten auch, von einer Anbaugenehmigung für Produktionszwecke dieser GVO ausgenommen.

Diagramm Saatgutuntersuchungen 2017 Abbildung 1: Im Analysejahr 2017 (01.10.2016 – 30.09.2017) wurden insgesamt 886 Saatgutuntersuchungen auf GVO-Anteile von den Bundesländern durchgeführt. Mais und Raps (Winter- und Sommerraps) nahmen einen Anteil von 58 % bzw. 31 % ein. Quelle: http://www.lag-gentechnik.de/saatgut.html

Ergebnisse der Saatgutuntersuchungen durch die Bundesländer für Mais aus den Jahren 2009-2017. Quelle: http://www.lag-gentechnik.de/saatgut.html

Saatgutuntersuchungen 2009-2017 - Raps Quelle: http://www.lag-gentechnik.de/saatgut.html

Abbildung 2: Ergebnisse der Saatgutuntersuchungen durch die Bundesländer für Mais und Raps (2009 – 2017) sowie Soja (2011 – 2017). Die Angaben beziehen sich auf das jeweilige Analysejahr (01.10. – 30.09.). Abbildung 2: Ergebnisse der Saatgutuntersuchungen durch die Bundesländer für Mais und Raps (2009 – 2017) sowie Soja (2011 – 2017). Die Angaben beziehen sich auf das jeweilige Analysejahr (01.10. – 30.09.). Quelle: http://www.lag-gentechnik.de/saatgut.html

Ausgabejahr 2017
Datum 28.11.2017

Pressekontakt

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
Presse und Öffentlichkeitsarbeit • Gerichtstraße 49 • 13347 Berlin
Telefon: 030 18444 -88250 • Fax: 030 18444 -89999
E-Mail Adresse: presse@bvl.bund.de