Gentechnisch veränderter Reis – Untersuchungsergebnisse der Lebensmittelüberwachung für das Jahr 2010.

Datum: 16.03.2011

Am 18. August 2006 wurde die EU-Kommission vom US-Landwirtschaftsministerium informiert, dass in den USA herkömmlicher Langkornreis mit einer nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Reislinie (LL601 Reis) verunreinigt ist. Daraufhin hat die EU-Kommission Maßnahmen zur Kontrolle von Langkornreis-Importen aus den USA erlassen und die Mitgliedstaaten aufgefordert zu überprüfen, ob zur Einfuhr angemeldete oder bereits auf dem Markt befindliche Produkte keinen Reis der Sorte ‚LL Reis 601‘ enthalten (Entscheidung der Kommission 2008/162/EG). Nachdem über einen längeren Zeitraum kein LL601 – Reis mehr in Reiserzeugnissen aus den USA nachgewiesen worden war, hat die Kommission am 8. Juni 2010 die Aufhebung der Dringlichkeitsmaßnahmen hinsichtlich des nicht zugelassenen gentechnisch veränderten LL601 Reis beschlossen (Entscheidung der Kommission 2010/315/EU).

Nachdem seit September 2006 und auch im Jahr 2007 in mehreren Fällen das Vorkommen der nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Reissorte „Bt63“ in Reisprodukten aus China an das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASSF) gemeldet wurde, hat die EU-Kommission am 3. April 2008 auch in diesem Fall Sofortmaßnahmen zur Kontrolle chinesischer Reiserzeugnisse erlassen (Entscheidung der Kommission 2008/289/EG).

Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung

Die Bundesländer in Deutschland haben auch im Jahr 2010 intensiv und in erheblichem Umfang Untersuchungen von verschiedensten Reisprodukten durchgeführt. Im Rahmen des vom BVL koordinierten Überwachungsprogramms wurden die von den Ländern mitgeteilten Untersuchungsergebnisse des Jahres 2010 zusammengefasst (Stand 11.03.2011).
Es wurden in 22 von insgesamt 547 Lebensmittelproben Verunreinigungen durch gentechnisch veränderten Reis festgestellt (Abbildung 1). LL601 – Reis wurde nicht nachgewiesen. Von den 22 Untersuchungsproben enthielten 4 Proben geringe Spuren von „Bt63“von chinesischen Reisprodukten. In 18 Reisprodukten, die teilweise aus China stammen, wurden geringe Anteile weiterer Reislinien gefunden, die jedoch nicht auf die bisher identifizierten Reislinien „Bt63“ sondern auf die gentechnisch veränderte Reislinie „KeFeng6“ oder „Kemingdao“ zurückgehen.

Die Probennahmen der Überwachungsbehörden der Bundesländer erfolgten in den verschiedenen Bereichen des Handels und des Inverkehrbringens von Reiserzeugnissen, wobei die überwiegende Zahl der Proben im Einzelhandel genommen wurde. Außerdem wurden einige größere Lieferungen an den Grenzen zurückgewiesen.
Nach Kenntnisstand des BVL führten die Beanstandungen der zuständigen Landesüberwachungsbehörden bei den betroffenen Firmen und Einrichtungen unverzüglich zu Rücknahmeaktionen bzw. Entfernung der betreffenden Produkte aus den Lebensmittelmärkten oder betroffenen Gastronomiebetrieben.
Weitere detaillierte Informationen sind auf den Internetseiten der Lebensmittelüberwachungs-behörden der Länder zu finden.

Abbildung 1

Untersuchte Reisprodukte

Ausgabejahr 2011
Datum 16.03.2011

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