Ebola und Haustiere – ein potentielles Risiko für Infektionen beim Menschen ?

Datum: 30.01.2015

Im Auftrag der Europäischen Kommission bewerteten Experten der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und des ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten) das Risiko der Übertragung von Ebola-Viren von Haustieren auf Menschen in Europa.

Als Haustiere werden hier Hunde und Katzen angesehen, die durch die Art ihrer Haltung sowohl mit den Haltern als auch mit anderen Personen in engen Kontakt treten können.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Menschen in Europa, sich durch Kontakt mit einem Haustiere mit dem Ebola-Virus zu infizieren, ist schwer abzuschätzen und mit einem hohen Unsicherheitsfaktor verbunden.

In der Europäischen Union sind bisher keine Infektionen von Haustieren mit dem Ebola-Virus bekannt geworden.
Da Menschen hoch empfänglich für das Ebola Virus sind, darf die Möglichkeit einer Übertragung des Virus über Haustiere trotzdem nicht vernachlässigt werden.

In Analogie zu Erkenntnissen über Ebolainfektionen beim Menschen gingen die Experten davon aus,

  • dass Hunde und Katzen mit Ebolaviren infiziert sein können und
  • dass das Virus tierische Körperflüssigkeiten (Urin, Blut, Speichel, Kot) besiedelt und
  • durch Kontakt mit diesen oder mit sekretverschmutzten Körperoberflächen (Haut, Fell) auf den Menschen übertragen werden kann.

Mit Verweis auf die erheblichen Datenlücken können zur Zeit folgende Aussagen getroffen werden:

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Haustier in Europa mit Ebolaviren infiziert, ist sehr gering.

Potentielle Infektionsquellen sind infizierte Kontaktpersonen des Tieres, die noch frei von Symptomen und daher nicht als Virusträger erkannt sind (Krankenpersonal, Reisende aus Endemiegebieten).
Infizierte Personen scheiden in der symptomfreien Inkubationszeit im Allgemeinen keine Viren aus. Erst wenn die Krankheit ausbricht, treten Viren in den Körperflüssigkeiten auf. Da Ebolapatienten schnellstmöglich isoliert werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Haustiere sich bei virusausscheidenden Patienten infizieren, gering.

  • Infizierte Haustiere stellen prinzipiell ein Risiko für ihre Kontaktpersonen dar.

Das Ausmaß der Virusausscheidung durch das Tier und das Ausmaß des Kontaktes zwischen Mensch und Tier bzw. des Kontaktes mit tierischen Sekreten ist entscheidend für die Höhe des Risikos. Das Risiko der Infektionsübertragung auf den Menschen kann dementsprechend gering bis hoch sein.

  • Wegen der schwerwiegenden Folgen einer Ebolainfektion beim Menschen, muss jeder Verdacht auf Infektionsübertragung durch Haustiere abgeklärt sein. Zusätzlich zu allen Vorsichtsmaßnahmen bei der Isolierung und Behandlung von möglicherweise Infizierten sollen ihre Haustiere ebenfalls mit größter Umsicht isoliert und beobachtet werden.

Die Verantwortlichen für die Öffentliche Gesundheit und die Tierärzte sollen bei diesen Maßnahmen gemeinsam tätig werden und eng zusammenarbeiten.

Ausgabejahr 2015
Datum 30.01.2015

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