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Glossar

Von A bis Z: Im Glossar werden die Fachbegriffe und Fremdwörter erklärt, die im Internetauftritt, aber auch in den Publikationen des BVL vorkommen.


Das Glossar des BVL

In unserem Internet-Auftritt und in vielen unserer Publikationen stoßen Sie auf Fachbegriffe und Fremdwörter, die Ihnen vielleicht nicht so geläufig sind. Einen Großteil der Begriffe haben wir hier aufgeführt.

Haltbarkeit, Haltbarkeitsdatum

Verpackte Lebensmittel müssen hinsichtlich ihrer Haltbarkeit gekennzeichnet werden. Je nachdem, um was für ein Lebensmittel es sich handelt, gibt es dafür verschiedene Kriterien. Sehr leicht verderbliche Lebensmittel wie Geflügelfleisch oder Hackfleisch sind mit einem Verbrauchsdatum zu kennzeichnen. Alle anderen Lebensmittel dagegen sind bis auf einige Ausnahmen mit einem Haltbarkeitsdatum beziehungsweise Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet.

Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum sollten nicht verwechselt werden. Denn mit Ablauf des Verbrauchsdatums birgt das Lebensmittel durch Keime eventuell eine Gesundheitsgefahr. Lebensmittel mit einem abgelaufenen Verbrauchsdatum müssen weggeworfen werden. Sie dürfen nicht mehr verkauft werden.

Dagegen ist das Mindesthaltbarkeitsdatum kein „Wegwerf-Datum“! Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum können oft weiter problemlos verzehrt werden. Ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum signalisiert jedoch, dass die Lebensmittel vor dem Verzehr oder vor der Verarbeitung eingehender geprüft werden sollten. Ist die Verpackung unversehrt, riechen Lebensmittel wie üblich und schmecken bei einer Kostprobe normal, können sie auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verzehrt werden.

Ebenso dürfen Lebensmittel auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verkauft werden, wenn sie hinsichtlich ihrer Sicherheit geprüft und klar und allgemein verständlich entsprechend gekennzeichnet sind.

Welches Datum auf der Verpackung steht, lässt sich an den jeweiligen Hinweisen unterscheiden. Das Verbrauchsdatum wird mit dem Hinweis „zu verbrauchen bis… “ deklariert. Im Gegensatz dazu wird das Mindesthaltbarkeitsdatum mit „mindestens haltbar bis…“ gekennzeichnet.

Tipps für Verbraucherinnen und Verbraucher

  • Haltbarkeit beim Einkauf bewusst wählen
  • Packungsgröße nach dem gewohnten Verzehr wählen
  • Lagerungshinweise beachten
  • Vorräte regelmäßig prüfen und ältere Erzeugnisse zuerst verbrauchen (first in – first out)
  • Anschauen, riechen und kosten nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Beim Online-Kauf prüfen, ob die Ware hygienisch und unversehrt verpackt ist 
  • Auch bei gelieferten Erzeugnissen auf die vollständige und ordnungsgemäße Kennzeichnung mit Angaben zum Verbrauchsdatum oder Mindesthaltbarkeitsdatum achten

Alternativ

Hanf

Hanf

Alternativ

Hazard

Ein biologisches, chemisches oder physikalisches Agens in einem Lebensmittel oder Futtermittel, oder ein Zustand eines Lebensmittels oder Futtermittels, das bzw. der eine Gesundheitsbeeinträchtigung verursachen kann.


Quelle: Verordnung (EG) Nr. 178/2002

HCB (Hexachlorbenzol)

Eine persistente Organochlorverbindung mit fungizider und insektizider Wirkung. Die Anwendung als Pflanzenschutzmittel (z.B. Saatgutbeizmittel) ist in der EU seit vielen Jahren verboten. Eine Umweltkontamination kann auch durch industrielle Prozesse erfolgen.

HCH (Hexachlorcyclohexan)

ist ein technisches Gemisch aus den Komponenten alpha-, beta-, gamma-, delta- und epsilon-HCH Insektizide Wirkung hat allein gamma-HCH mit Handelsnamen Lindan.

Alle HCH Komponenten besitzen hohe Fettlöslichkeit. Besonders persistent sind die Komponenten alpha- und beta-HCH , die sich infolgedessen über die Nahrungskette besonders in fettreichen tierischen Lebensmitteln anreichern können.

Heptachlor

Rückstände des Insektizids Heptachlor werden auch vorrangig in fettreichen Lebensmitteln und nahezu ausschließlich in Form des wesentlich beständigeren Oxidationsprodukt cis-Heptachlorepoxid gefunden.

Herbizid

Mittel gegen Unkräuter und Ungräser

Histamin in Lebensmitteln

Histamin zählt zu den biogenen Aminen, die im normalen Stoffwechsel von Pflanzen und Mikroorganismen gebildet werden können. Biogene Amine entstehen beim Ab- oder Umbau eiweißhaltiger Lebensmittel. Sie werden aus den Aminosäuren, den kleinsten Bausteinen der Eiweiße, gebildet. Da diese Abspaltung von Mikroorganismen (z.B. Bakterien) durchgeführt wird, werden diese Amine als biogen bezeichnet. Manche Menschen weisen eine Überempfindlichkeit gegenüber biogenen Aminen wie Histamin auf und reagieren mit sogenannten "pseudoallergischen Reaktionen" (Keine echten Allergien, aber mit denselben Reaktionen).


Akute Beschwerden können sein:

  • Atemnot
  • Rötung der Haut
  • Nesselausschlag
  • Juckreiz
  • Magenkrämpfe
  • Erbrechen

Alkohol kann die negative Wirkung des Histamins noch steigern.

Herkunft von Histamin

Histamin entsteht beim Abbau der Aminosäure Histidin. Das Abbauprodukt findet sich vor allem in leicht verderblichen Lebensmitteln, oder in solchen, die einer mikrobiellen Reifung unterzogen werden. Dies sind beispielsweise: Bestimmte Käsesorten (Emmentaler, Greyerzer, Gruyère), Rohwurst (Salami), roher Schinken, Sauerkraut, Wein, Bier, Fisch (Makrele Thunfisch, marinierter Hering) aber auch Spinat, Hefeextrakte. Normalerweise wird Histamin im menschlichen Organismus durch bestimmte Enzyme abgebaut. Bei empfindlichen Menschen können aber hohe Mengen des biogenen Amins die Entgiftungsmechanismen überfordern.

Histamin ist aber auch ein Indikator für Verderbnisprozesse, wie sie z.B. bei unsachgemäßer Lagerung von Lebensmitteln ablaufen, und wird daher lebensmittelanalytisch genutzt. So werden. Fischereierzeugnisse grundsätzlich amtlich auf Histamin untersucht. Erzeugnisse mit Histamingehalten über 200 mg/kg sind deshalb nicht verkehrsfähig.

Ernährungsempfehlungen bei Histaminüberempfindlichkeit:

  • Nur ganz frischen Fisch verzehren
  • Auf Fischprodukte verzichten. (Im Extremfall ganz auf Fisch verzichten) Hartkäse, Rohwurst, Schinken möglichst meiden, Bier, Sauerkraut, Wein mit Vorsicht genießen.
  • Alkoholische Getränke in Maßen konsumieren. Mit dem Arzt abklären, ob Medikamente den "Regulationsmechanismus" stören.

Literatur

Stede M.: Histaminosen nach Fischverzehr.
Fima Schriftreihe, 30 (38. Jahrestagung), S. 91-103 Kasper H.: Ernährungsmedizin & Diätetik.
U&S München (1996) S. 157

Beutling DM. (Herausgeber.): Biogene Amine in der Ernährung.
Springer, Heidelberg (1996)

Fischhygiene-Verordnung
in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Juni 2000 (BGBl. I S. 819), zuletzt geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 9. November 2004 (BGBl. I S. )

HMF (5-Hydroxymethylfurfural)

Abbauprodukt von Zucker und Kohlehydraten, das bei Überhitzung und unsachgemäßer Lagerung entstehen kann. Es steht im Verdacht, eine Erbgut verändernde und Krebs erzeugende Wirkung zu besitzen. HMF wurde in einer Vielzahl hitzebehandelter Produkte, wie Milch, Fruchtsäfte, Trockenobst, Kaffee, Spirituosen und Honig nachgewiesen. Höhere HMF-Gehalte werden vor allem in Lebensmitteln mit hohem Saccharose- und Fructoseanteil gefunden.

In Trockenobst liegen die durchschnittlichen HMF-Konzentrationen zwischen 10 und 100 mg/kg, in getrockneten Pflaumen und in Pflaumenmarmelade konnten HMF-Konzentrationen bis zu 2 g/kg nachgewiesen werden.

Offenbar sind neben den vorherrschenden Zuckerarten und Aminosäuren auch Fruchtsäuren von besonderer Bedeutung für die HMF-Bildung. In handelsübliche Kaffeesorten wurden Konzentrationen zwischen 300 bis 2000 mg/kg festgestellt, mehr als die Hälfte wiesen HMF-Gehalte über 1 g/kg auf.

Höchstgehalt

Höchstgehalte sind in der EU-Gesetzgebung festgeschriebene, höchstzulässige Mengen für Kontaminanten und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in oder auf Lebensmitteln, die beim gewerbsmäßigen Inverkehrbringen nicht überschritten werden dürfen. Sie werden unter Zugrundelegung strenger international anerkannter wissenschaftlicher Maßstäbe so niedrig wie möglich und niemals höher als toxikologisch vertretbar festgesetzt.

Verantwortlich für die Einhaltung von Höchstgehalten ist in erster Linie der in der EU ansässige Hersteller/Erzeuger bzw. bei der Einfuhr aus Drittländern der in der EU ansässige Importeur. Die amtliche Lebensmittelüberwachung kontrolliert stichprobenweise das Lebensmit-telangebot auf die Einhaltung der Höchstgehalte.

Höchstmenge (HM)

Höchstmenge ist ein früher üblicher Begriff für Höchstgehalt.