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Glossar

Von A bis Z: Im Glossar werden die Fachbegriffe und Fremdwörter erklärt, die im Internetauftritt, aber auch in den Publikationen des BVL vorkommen.


Das Glossar des BVL

In unserem Internet-Auftritt und in vielen unserer Publikationen stoßen Sie auf Fachbegriffe und Fremdwörter, die Ihnen vielleicht nicht so geläufig sind. Einen Großteil der Begriffe haben wir hier aufgeführt.

Nachweisgrenze

Bei einer chemischen Analyse gibt es stets eine unterste Grenze für den sicheren Nachweis eines Stoffes. Ist weniger Stoff in der Probe enthalten, so kann man ihn nicht mehr feststellen. Diese Mindestmenge, die "Nachweisgrenze" hängt sowohl vom Verfahren der Probenvorbereitung als auch vom verwendeten Messgerät ab. Wird ein Stoff in einer Probe nicht gefunden, so gibt ein Analytiker daher nicht das Ergebnis "null" sondern "unter der Nachweisgrenze" an. In den vergangenen Jahren sind die erreichbaren Nachweisgrenzen durch technische Verbesserungen kontinuierlich gesunken.

Die geringste Menge, die mengenmäßig bestimmt (quantifiziert) werden kann, heißt "Bestimmungsgrenze".

Nämlichkeitskontrollen

"Visuelle Überprüfung von Erzeugnissen auf Übereinstimmung mit den Bescheinigungen oder Dokumenten oder mit anderen vorgeschriebenen Dokumenten". In Anlehnung an die Richtlinie 97/78/EG des Rates vom 18. Dezember 1997 zur Festlegung von Grundregeln für die Veterinärkontrollen von aus Drittländern in die Gemeinschaft eingeführten Erzeugnissen.

Nanomaterialien

Für diesen Begriff existieren gegenwärtig noch unterschiedlich Definitionen. Der Begriff bezeichnet in der Regel Materialien mit einer Strukturgröße zwischen 1 und 100 Nanometern (nm) in mindestens einer Dimension. Als Nanopartikel bezeichnet man unlösliche Nanomaterialien. Nanomaterialien können natürlichen Ursprungs oder technologisch hergestellt sein.

National Estimated Daily Intake - NEDI

The NEDI is a prediction of the daily intake of a pesticide residue which is based on the most realistic estimate of residue levels in food and the best available data on food consumption for a specific population. The residue levels may be estimated based on median residues from supervised trials and allowing for residues in edible portion of a commodity. The residues includes the parent, metabolites and degradation products considered to be toxicologically significant. Canges in residues resulting from processing and cooking may be included. The proportion of the commodity treated or imported may be used to correct residue estimates. When adequate information is available, monitoring and surveillance data or total diet studies may also be used. When appropriate, dietary intake of residues from other known uses are assessed. The NEDI is expressed in miligrams of the residue per person.

Nationale geschätzte tägliche Aufwandmenge – (National Estimated Daily Intake - NEDI)

Der NEDI-Wert ist eine Vorhersage der täglichen Aufnahmemenge eines Schädlingsbekämpfungsmittelrückstandes auf der Grundlage einer weitestgehend wirklichkeitsnahen Schätzung der Rückstandsmengen im Lebensmittel und der besten verfügbaren Daten über Verzehrmengen für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe. Die Rückstandsgehalte werden auf der Grundlage der medianen Gehalte der Rückstände aus überwachten Feldversuchen und des in einem essbaren Teil des Erzeugnisses vorhandenen Rückstands abgeleitet. Die Rückstände umfassen die toxikologisch als signifikant angesehenen Ausgangsstoffe (parent products), die Metaboliten und die Abbauprodukte. Die Veränderungen der Rückstandsgehalte aufgrund von Verarbeitung und Kochen können ebenfalls einbezogen werden. Der Anteil der behandelten oder importierten Erzeugnisse kann verwandt werden, um die Rückstandsschätzungen zu korrigieren. Liegen geeignete Informationen vor, können auch Monitoring- und Überwachungsdaten oder Studien über die Gesamtnahrungsaufnahme (total diet studies) herangezogen werden. Gegebenenfalls wird auch die Aufnahme von Rückständen über die Nahung aus anderen bekannten Anwendungen beurteilt. Der NEDI wird in mg Rückstand pro Person ausgedrückt.

Nationale Referenzlaboratorien

Laboratorien, die von der Europäischen Kommission ("Gemeinschaftliche Referenzlaboratorien") oder von einer nationalen Regierung ("Nationale Referenzlaboratorien") auf der Grundlage gemeinschaftlicher oder nationaler Rechtsvorschriften ernannt wurden. Diese Laboratorien verfügen über eine besonders hohe Qualifikation auf ihrem Fachgebiet und zeichnen sich neben ihrer Fachkompetenz durch ein hohes Maß an Unabhängigkeit aus. Mit der Einrichtung nationaler Referenzlaboratorien soll die Basis für europaweit harmonisierte Maßnahmen im Bereich der Laboruntersuchungen geschaffen werden.

Nationale theoretische maximale tägliche Aufwandmenge – (National Theoretical Maximum Daily Intake – NTMDI)

Der NTMDI-Wert ist eine Vorhersage der langzeitigen täglichen Aufwandmenge eines Schädlingsbekämpfungsmittelrückstandes, wobei davon ausgegangen wird, dass die Schädlingsbekämpfungsmittelrückstände in Höhe der nationalen Rückstandshöchstmengen oder der Codex-MRL-Werte vorhanden sind und dass die durchschnittlichen täglichen Verzehrmengen pro Person auf der Basis der nationalen Lebensmittel-Verzehrserhebungen dargestellt werden. Der NTMDI wird in mg Rückstand pro Person ausgedrückt.

Naturhaushalt

Im Pflanzenschutzrecht:
Naturhaushalt: seine Bestandteile Boden, Wasser, Luft, Tier- und Pflanzenarten sowie das Wirkungsgefüge zwischen ihnen
(Definition in § 2 des Pflanzenschutzgesetzes)

Nematizid

Mittel gegen Fadenwürmer (Nematoden)

Neonikotinoide

Neonikotinoide sind Insektizide, die als Kontakt- und Fraßgifte wirken. Da sie systemisch sind, also gut über die Wurzeln aufgenommen und in die Blätter transportiert werden, können diese Substanzen nicht nur als Spritzmittel, sondern auch als Saatgutbehandlungsmittel oder zur Bodenbehandlung (z. B. als Granulat oder Pflanzenstäbchen) eingesetzt werden. Bei Insekten bewirken Neonikotinoide eine Störung der Signalübertragung im Nervensystem, indem sie einen bestimmten Rezeptortyp, den nikotinergen Acetylcholinrezeptor blockieren.

Neutronenstrahlung

Neutronen sind elektrisch neutrale Elementarteilchen. Sie werden insbesondere bei der Kernspaltung - einer speziellen Form der Kernumwandlung - freigesetzt.

Nitrat, Nitrit, Nitrosamine

Nitrat ist ein natürlich im Boden vorkommender Stoff. Die Pflanze benötigt ihn zu ihrem Wachstum, er wird daher im Wesentlichen durch Düngung dem Boden zugeführt. In höheren Mengen, z.B. bei Überdüngung, kann der Nitratanteil in der Pflanze sehr hoch sein. Der Ni-tratgehalt wird aber auch beeinflusst von der Pflanzenart, dem Erntezeitpunkt, der Witterung und den klimatischen Bedingungen. Der Faktor Licht spielt dabei eine entscheidende Rolle. So sind in der Regel in den lichtärmeren Monaten die Nitratgehalte höher.

Im menschlichen Magen-Darm-Trakt kann Nitrat zum Nitrit reduziert werden, aus dem durch Reaktion mit Eiweißstoffen Nitrosamin gebildet werden können. Nitrosamine sind im Tierversuch krebserregend.

Nitrofen

Nitrofen ist ein herbizider Wirkstoff, der als Bestandteil verschiedener Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Unkräutern im Weizen-, Gemüse- und Reisanbau eingesetzt wurde. Aufgrund krebserzeugender Effekte wurde der Wirkstoff 1980 von dem damalig wichtigsten Hersteller, einer US-amerikanischen Firma, freiwillig vom Mark genommen. In Deutschland besteht seit 1988 ein vollständiges Anwendungsverbot.

NOAEL – No-Observed-Adverse-Effect Level

Der NOAEL ist die höchste verwendete Stoffdosis, die zu keinen feststellbaren toxischen Wirkungen in Tierversuchen führt und wird im allgemeinen in mg des Stoffes pro kg Körpergewicht und Tag ausgedrückt.

Normung

Eine Norm ist eine anerkannte Regel oder Richtschnur, die insbesondere in der Technik zu einer Vereinheitlichung von Eigenschaften, Produkten oder Prozessen führen sollen.