Signalwert-Beibehaltung bei Absenkung des Beobachtungswertes

Siebente Berechnung: Signalwert-Beibehaltung bei Absenkung des Beobachtungswertes für vier Warengruppen

Dauerbackwaren für Diabetiker

Der Signalwert für diese Warengruppe beträgt wie bereits seit zwei Jahren 545 μg/kg. Allerdings konnte der Beobachtungswert von 813 μg/kg auf 783 µg/kg reduziert werden.


Das Minimum erwies sich mit einer Erhöhung von 10 µg/kg auf 20 µg/kg als im Wesentlichen unverändert.
Der Median stieg im Zeitraum der 7. Berechnung von 187 μg/kg auf 225 µg/kg.
Das 90. Perzentil findet sich bei 772 µg/kg, das 95. Perzentil bei 1074 µg/kg, während das Maximum von 1908 µg/kg auf 1358 µg/kg zurückging.

Das Muster der Häufigkeitsverteilung zeigt nicht nur eine Linksverschiebung, sondern lässt auch das Vorliegen verschiedener Kurven vermuten. Verglichen mit der 6. Signalwert-Berechnung blieb der Anteil von Produkten mit Acrylamid-gehalten unter 100 μg/kg mit 26 % gegenüber 25 % unverändert, gleichzeitig sank der Anteil mit Acrylamidgehalten unter 200 μg/kg von 57 % auf 47 % und unter 300 μg/kg von 69 % auf 63 %.

Häufigkeitsverteilung der Acrylamid-Gehalte:

7. Signalwertberechnung, Dauerbackwaren für Diabetiker Quelle: BVL

Die Entwicklung des Signal- bzw. Beobachtungswertes sowie des Maximums einerseits und die des Medians andererseits sind für diese Warengruppe gegenläufig.

Gleiches gilt auch für das Muster der Häufigkeitsverteilung. So kann zwar gegenüber dem Vorjahr eine noch ausgeprägtere Linksverschiebung beobachtet werden, doch reduzierte sich gleichzeitig der Anteil von Produkten mit Acrylamidgehalten unter 200 µg/kg bzw. 300 µg/kg. Weiterhin deutet die Häufigkeitsverteilung auf das Vorliegen mehrerer Kurven hin. Bei dieser sehr inhomogenen Warengruppe sollte daher für jede Produktgruppe einzeln ge-prüft werden, wie groß das konkrete Minimierungspotential noch ist. Grundsätzlich legt aber ein Median von 225 µg/kg und ein Maximalwert von 1358 µg/kg die Vermutung nahe, dass diese Warengruppe noch ein großes Minimierungspotential besitzt und mögliche Minimie-rungsmaßnahmen nicht von allen Herstellern erfolgreich umgesetzt werden.

Lebkuchen und lebkuchenhaltige Gebäcke

Der Signalwert für diese Warengruppe liegt seit Beginn des Minimierungskonzeptes weiterhin unverändert bei 1000 μg/kg. Im Vergleich zur 6. Signalwert-Berechnung erwies sich aber eine Reduzierung des Beobachtungswertes von 1490 μg/kg auf 1262 μg/kg als möglich.


Das Minimum blieb mit einem Unterschied von 6 µg/kg zu 10 µg/kg im Vorjahr praktisch gleich.
Der Median sank im gleichen Zeitraum von 348 μg/kg auf 319 μg/kg.
Das 90. Perzentil beträgt 1258 µg/kg, das 95. Perzentil 1660 µg/kg, gleichzeitig war das Maximum mit einer Änderung von 5674 µg/kg auf 3779 µg/kg rückläufig.


Bei der Häufigkeitsverteilung ergaben sich keine nennenswerten Änderungen gegenüber der vorhergehenden Berechnung. So stieg der Anteil von Produkten mit Acrylamidgehalten unter 100 μg/kg von 16 % auf 21 %, unter 200 μg/kg von 30 % auf 38 % und unter 300 μg/kg von 45 % auf 48 % insgesamt minimal an.

Häufigkeitsverteilung der Acrylamidgehalte:

7. Signalwertberechnung, Lebkuchen und lebkuchenhaltige Gebäcke Quelle: BVL



Die Entwicklung des Beobachtungswertes, des Minimums, des Medianes und des Maximums deuten auf eine Abnahme der Acrylamidbelastung hin. Allerdings traten bei dieser Warengruppe stets Schwankungen auf, ohne dass ein deutlicher Trend zur Reduzierung sichtbar wurde.

So belegt die Linksverschiebung in der Häufigkeitsverteilung zusammen mit der großen Differenz zwischen dem Median mit 319 μg/kg und dem Maximalwert von 3779 μg/kg nach wie vor das sehr große Minimierungspotential dieser Warengruppe und die teilweise nur geringen Minimierungsmaßnahmen der Hersteller.

Kartoffelchips

Der Signalwert beträgt wie bereits seit Beginn des Minimierungskonzeptes 1000 μg/kg. Im Vergleich zum Vorjahr konnte aber der Beobachtungswert von 1200 μg/kg auf 1063 μg/kg weiter abgesenkt werden.


Das Minimum änderte sich durch die Anhebung von 60 µg/kg auf 70 µg/kg praktisch nicht.
Der Median blieb in diesem Zeitraum ebenfalls mit einer Änderung von 396 μg/kg auf 394 μg/kg nahezu konstant.
Das 90. Perzentil liegt bei 1016 µg/kg und das 95. Perzentil bei 1443 µg/kg. Das Maximum nahm von 2790 µg/kg auf 2233 µg/kg ab.


Das Muster der Häufigkeitsverteilung deutet auf das Zugrundeliegen zweier Kurven hin. Da-bei weisen weiterhin 2 % der Produkte Acrylamidgehalte unter 100 μg/kg auf. Auch der Anteil von Produkten mit Acrylamidgehalten unter 200 μg/kg blieb mit einer Absenkung von 18 % auf 13 % und der Anteil von Produkten mit Acrylamidgehalten unter 300 μg/kg mit einer Ab-senkung von 35 % auf 34 % im Wesentlichen gleich.

Häufigkeitsverteilung der Acrylamid-Gehalte:

7. Signalwertberechnung, Kartoffelchips Quelle: BVL

Die Entwicklung des Beobachtungswertes und des Medianes sowie die Abnahme des Maximalwertes von 2790 µg/kg auf 2233 µg/kg sprechen für einen leichten Rückgang der Acrylamidbelastung dieser Warengruppe.


Die Häufigkeitsverteilung lässt noch deutlicher als zur 6. Signalwert-Berechnung das Vorliegen zweier Kurven vermuten, welche auf unterschiedliche Minimierungsbemühungen der Hersteller oder auch auf jahreszeitliche Schwankungen der Rohstoffe zurückgeführt werden könnten. Davon unabhängig offenbart die große Differenz zwischen dem Median mit 394 μg/kg und dem Maximalwert mit 2233 μg/kg weiterhin das große Minimierungspotential dieser Warengruppe.

Pommes frites, zubereitet

Der Signalwert liegt wie schon in den letzten beiden Jahren bei 530 μg/kg. Im Zuge der 7. Berechnung war aber eine geringfügige Absenkung des Beobachtungswertes von 608 auf 589 μg/kg möglich.

Das Minimum beträgt weiterhin 5 µg/kg.
Der Median erhöhte sich von 193 μg/kg auf 227 μg/kg.
Als 90. Perzentil wurde 587 µg/kg und als 95. Perzentil 746 µg/kg berechnet. Das Maximum reduzierte sich von 2070 µg/kg auf 1846 µg/kg.


Die Häufigkeitsverteilung zeigt eine deutliche Linksverschiebung. Aufgrund der geringfügigen Absenkung des Anteils von Produkten mit Acrylamidgehalten unter 100 μg/kg von 27 % auf 25 %, unter 200 μg/kg von 51 % auf 46 % sowie unter 300 μg/kg von 67 % auf 63 % trat keine nennenswerte Änderung im Vergleich zum Vorjahr auf.

Häufigkeitsverteilung der Acrylamid-Gehalte:

7. Signalwertberrechnung, Pommes frites, zubereitet Quelle: BVL

Die Entwicklung des Signal- bzw. Beobachtungswertes sowie des Maximums weisen in dieser Warengruppe eine andere Tendenz auf als die des Medians.

Die ausgeprägte Linksverschiebung der Häufigkeitsverteilung sowie der Medianwert von 227 μg/kg in Verbindung mit einem Maximalwert von 1846 µg/kg spiegeln das nach wie vor sehr hohe Minimierungspotential dieser Warengruppe wider und machen eine stärkere Umsetzung von Minimierungsmaßnahmen durch die Hersteller wünschenswert.